Kapelle der Aegidienkurie
Die nach dem Heiligen Aegidius benannte steinerne Kapelle liegt auf der Nordseite des Naumburger Doms. Die Kapelle der Aegidienkurie ist eine der ursprünglich zahlreich vorhandenen Privatkapellen der Domherren.
Das obere Geschoss des zweigeschossigen Kapellenbaus entstand Anfang des 13. Jahrhunderts, etwa zeitgleich mit dem Baubeginn des zweiten, des spätromanischen Naumburger Doms. Bemerkenswert ist ein in Teilen erhaltenes romanisches Tympanon mit der Darstellung der Aegidiuslegende sowie ein figürliches Kapitell mit der Personifizierung der Lilith bzw. Luxuria.
Unerwartet in der Außenansicht wölbt sich im Inneren über dem viereckigen Raum ein achtteiliges Kuppelgewölbe auf schmalen Säulen. Die Kapelle wurde aufgrund ihrer hohen kunsthistorischen Bedeutung im Juli 2007 als ein zusätzlicher Standort an der „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt aufgenommen.