Landesausstellung 2011 „Der Naumburger Meister - Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen“ am 02.11.2011 erfolgreich geschlossen mit mehr als 195.000 Gästen
Unter dem Titel „Der Naumburger Meister – Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen“ fand vom 29. Juni bis zum 2. November 2011 in Naumburg die Landesausstellung des Landes Sachsen-Anhalt statt. Sie wurde unter der Trägerschaft der Stadt Naumburg und der Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz durchgeführt und stand unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Angela Merkel, und des Präsidenten der Republik Frankreich, Nicolas Sarkozy.
Der Werktrupp von Bildhauern und Steinmetzen, mit dem sich der Name „Naumburger Meister“ verbindet, nahm innerhalb des Bauhüttenwesens des europäischen Mittelalters eine herausragende Stellung ein. Nach der Ausbildung an den nordfranzösischen Kathedralbauten der Île de France, der Champagne und Picardie in den 1220er Jahren führte ihr Weg über die Grenzen des Königreichs Frankreich hinaus, über Mainz nach Naumburg und Meißen. Die Anzahl und vor allem die Qualität der erhaltenen Skulpturen sind von Weltrang. Erinnert sei hier nur an die erhaltenen Bildwerke des Mainzer Westlettners, an das Relief mit der Mantelteilung des heiligen Martin in Bassenheim, an die Grabplatte des Ritters von Hagen im Merseburger Dom, an die Standbilder im Chor und in dem Achteckbau des Meißner Doms und vor allem an den einzigartigen Westchor des Naumburger Doms mit den Passionsreliefs am Lettner und den Stifterfiguren, am bekanntesten dabei die Stifterfigur der Markgräfin Uta.
Dank der engen Kooperation mit zahlreichen Museen, Institutionen und Wissenschaftlern des In- und Auslandes konnte sich zum ersten Mal ein international ausgerichtetes Ausstellungsvorhaben dem Werk des Naumburger Meisters und seiner Verortung im europäischen Kontext der Mitte des 13. Jahrhunderts widmen. Hochkarätige Kunstwerke der Skulptur, der Schatzkunst sowie der Glas- und Buchmalerei von Leihgebern aus Frankreich, Deutschland, Polen, Großbritannien, Österreich sowie den USA ermöglichten einzigartige Einblicke und Einsichten in den Kultur- und Kunstaustausch des europäischen Hochmittelalters. Neben dem Musée Monuments Francais in Paris unterstützte u.a. auch das Musée du Louvre offiziell die Landesausstellung in Sachsen-Anhalt. Die Naumburger Landesausstellung vermochte erstmals, den Großteil des mit dem Naumburger Meister in Verbindung gebrachten Œuvres in Naumburg in Form von Originalen und Abformungen zu versammeln. Gleichfalls ausgehend von den Stationen vor und nach Naumburg – Mainz und Meißen – beleuchtete die Ausstellung die Entstehung der "Naumburger" Werkstatt und ihres Leiters in Reims, Noyon, Coucy und Metz.