Stadtmuseum "Hohe Lilie"

Das direkt am Marktplatz gelegene Stadtmuseum "Hohe Lilie" gilt als das älteste Naumburger Bürgerhaus. Die Fassade des Hauses wird durch einen spätgotischen Staffelgiebel mit Maßwerkblenden geprägt. Nach dem Stadtbrand von 1517 wurde dieses Gebäude auf romanischen Fundamenten neu errichtet und später Stück für Stück durch die Einbeziehung mehrerer Nachbargebäude erweitert. Die bauzeitlichen Befunde aus der 750jährigen wechselvollen Baugeschichte des Hauses "Hohe Lilie" wurden in die Ausstellung zur Naumburger Stadtgeschichte integriert.

Was erwartete den Besucher?

Der dritte, durchaus kurzweilige Teil der Ausstellung im Stadtmuseum"Hohe Lilie" beschäftigte sich mit der Rezeption der Stifterfiguren.  Seit gut 150 Jahren beschäftigt sich die Kunstgeschichte mit den „steinernen Wundern“ von Naumburg, mit vielfältigen, sich oft genug widersprechenden Ergebnissen. Die populäre Rezeption setzte, dann allerdings vehement, erst Ende der 1920er Jahre ein, stimuliert und getragen durch eine Flut von Publikationen und Reproduktionen, wobei den expressiven Aufnahmen des Naumburgers Walter Hege, eines Pioniers der Architektur- und Naturfotografie, eine besondere Rolle zukamen.

Auf den Fotografien der zwanziger Jahre  gerieten die Stifterfiguren in theatralische Bewegung und dramatische Schattierung, die eine eigene Sicht auf die Skulpturen hervorriefen. Sie wird ebenso dokumentiert wie die zahlreichen, oft unfreiwillig komischen, literarischen Herzensergießungen. Weiterhin erfahren die Besucher Hintergründe zu dem die wissenschaftliche Arbeit belastenden Umgang mit den Stifterfiguren und ihrer Vereinnahmung gegen die französische Kunst in der Zeit des Nationalsozialismus.

 

 

 

Stadtmuseum "Hohe Lilie"
www.mv-naumburg.de